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I+I Zürich ist bekanntermassen sauteuer und anderswo doch kostenlos!

Die Schweiz gilt gemeinhin als Hochpreisinsel in Europa. Vor allem Zürich und Genf zählen zu den teuersten Metropolen der Welt und nehmen regelmässig Spitzenplätze in Rankings ein.

 

Während man als oft gutverdienender Schweizer in ländlicher Umgebung noch ganz gut auskommen kann, überschiessen die Preise in den grossen Städten und in touristisch interessanten Gebieten oft masslos, wie dieses Beispiel von 20 Minuten wieder zeigt: Die Schifffahrtsgesellschaft Vierwaldstättersee verlangt für eine kleine Tasse Glühwein 9.50 Franken und begründet dies auch noch mit dem (unnötigen) Aufwand für Dekoration und der ach so ungeheuer schwierigen Logistik. Als würde das Schiff auf dem abgelegenen Titicacasee schippern...

 

Ein 2016 erhobener Kaffeepreisindex macht Zürich zum einsamen Spitzenreiter unter den Städten. Und wenn ich mir den Preis von damals anschaue, dann hat Zürich den Abstand seitdem wahrscheinlich noch vergrössert.

 

Man kann Reisende nach Zürich nur dazu aufrufen, den hohen Preisen den Rücken zuzukehren. Hier ein paar Tipps dazu:

  • In Zürich habe ich immer einen Becher dabei und bediene mich an öffentlichen Brunnen mit köstlichem und gesunden Trinkwasser ohne schwere Flaschen schleppen zu müssen. Alle Brunnen, an denen nicht explizit "kein Trinkwasser" steht, führen nämlich Trinkwasser!
  • Hat man sich am Brunnen gelabt, will man manchmal im Restaurant nicht noch extra Getränke zu hohen Kosten bestellen. Die Wirte schätzen das aber gar nicht, denn sie verdienen vor allem an den überteuerten Softdrinks und Mineralwässern. Ich behelfe mir damit, dass ich schon im Vorfeld einen Kaffee "für später" bestelle. Den hätte ich eh geordert und damit vermeide ich das scheele Anschauen, wenn ich auf ein Getränk ganz verzichte. Und teuer ist der Kaffee ja auch noch...
  • In Zürich kann man ganz gut zu Fuss oder per Velo (siehe weiter unten) unterwegs sein. Auch der öffentliche Verkehr ist vorbildlich und selbst für ortsfremde Touristen mit einer App ganz gut planbar. Nur auf Taxis sollte man tunlichst verzichten, die Preise sind jenseitig. Ein Taxi-Rechner beweist es und ist dabei noch eher gnädig.
  • Einige Webseiten weisen auf kostenlose Angebote, Events und auf Vergünstigungen hin, so kann man einiges erleben und ist doch sparsam unterwegs:

Und zum Abschluss noch mein eigener Kultur-Geheimtipp, den auch viele Zürcher nicht kennen: Eine von Augusto Giacometti gestaltete Halle im Amtshaus 1 in Zürich an bester Lage lässt sich kostenlos besichtigen. Das aufwendig bemalte Gewölbe gilt als ein bedeutendes Schweizer Kunstwerk des 20. Jahrhunderts. Ein PDF dazu lässt sich hier herunterladen. Zur Besichtigung muss man bei der dort untergebrachten Stadtpolizei nur ein Ausweisdokument vorzeigen. Bitte aber vorher zur aktuellen Öffnung informieren! Bei grösseren Polizeieinsätzen (Demos, Fussball etc.) kann es sein, dass der Zugang geschlossen wird. Ebenso ist noch bis Ende Jahr wegen Bauarbeiten geschlossen. Es lohnt sich aber wirklich, die Giacometti-Halle in Zürich anzuschauen.

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