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I+I Laien die börselen sind Gamer. Nichts anderes. Punkt.

In einem Beitrag vor ein paar Tagen habe ich noch aus dem Bauch heraus behauptet, dass Schweizer Anleger bei Aktien die heimischen Gewächse der Börse bevorzugen. Nun gibt es auch aktuelle Zahlen dazu.

 

Der Online-Vergleichsdienst moneyland.ch hat in einer repräsentativen Umfrage das Trading-Verhalten von Schweizer Anlegern unter die Lupe genommen. Schweizer Aktien zählen demnach mit Abstand zu den beliebtesten Tradingprodukten. Eine Übersicht der Ergebnisse findet sich zusammengefasst in einem Artikel im Tagesanzeiger.

 

Genauer in die Daten gehen kann man mit der Medienmitteilung von Moneyland und den dort verlinkten Grafiken und Dokumenten.

 

Was genau untersuchte man in der Umfrage? Die Teilnehmer wurden gefragt, ob und wie oft sie gewisse Wertpapier-Kategorien handeln, z.B. auf Online Plattformen. Im Einzelnen: Aktien Schweiz, Aktien Europa, Aktien USA, Obligationen Schweiz, Obligationen Ausland, Anlagefonds, ETF, Forex (Devisen), CFD, strukturierte Produkte, Optionen, Bitcoin, weitere Kryptowährungen.

 

Man muss dazu wissen, dass durch das System der Altersvorsorge wahrscheinlich sehr viel mehr Menschen indirekt in diesen Wertpapieren investiert sind, ohne es richtig wahrzunehmen. Es ging in der Umfrage also um aktiven Handel, um Leute, die ihr Erspartes bewusst in diesen Kategorien anlegen.

 

Immerhin ein Fünftel der Befragten bekennt sich zum Handel mit Wertpapieren. Von der Verteilung her mehr Männer als Frauen, mehr Deutschschweizer als Westschweizer, mehr Stadtbewohner als Landbewohner und natürlich mehr Vermögende als Arme. Kryptowährungen finden sich vorwiegend in den Wallets von jüngeren Leuten, Aktien in den Depots der Älteren.

 

Auffallend: ETF als kostengünstige Variante der diversifizierten Investition sind in der Schweiz noch kaum angekommen. Nur magere 3 % der erwachsenen Bevölkerung sind damit schon vertraut. Ein Bild, das sich vermutlich dadurch erklären lässt, dass das Schweizer Finanzwesen mit dieser Anlage viel zu wenig verdienen kann und somit noch kaum den Weg für ETF bereitet hat. Kann aber noch kommen...

 

Ein Kommentar im Artikel des Tagesanzeigers ist aufschlussreich. Ein Herr Müller findet nämlich, während sich ihm  die Nackenhaare sträuben:"Laien die börselen sind Gamer. Nichts anderes. Punkt."

 

Oha.

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