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Strom sparen durch geschickte Nutzung der Blindenergie

Schon mal die Begriffe Blindstrom, Blindenergie oder Blindleistung gehört?

 

Wikipedia äusserst sich in einem umfangreichen Artikel folgendermassen zu dem Begriff Blindstrom:

 

"Der Blindstrom steht für Energie, die transportiert, aber im Verbraucher nicht umgewandelt wird..."

 

Der springende Punkt ist, dass Verbrauchern in Haushaltungen der verbrauchte Blindstrom respektive die Blindenergie in der Regel nicht verrechnet wird. Nur Grossverbraucher mit viel Strom verbrauchenden elektrischen Anlagen wird die Blindenergie verrechnet. Bei Haushalten lohnt sich dies nicht, da der Blindstrom schwerer zu messen ist und die Stromzähler dann zu teuer, die Erfassung zu aufwendig würde.

 

Mein eigener lokaler Stromversorger Eniwa äussert sich etwa in seiner Tarifordnung unter Punkt 8 folgendermassen dazu:

 

"Der Blindenergieanteil darf im Verrechnungsperiodenmittel während der HT-Zeit 40% des gleichzeitigen Wirkenergieverbrauchs nicht überschreiten. Ein höherer Blindenergieanteil – entsprechend einem Leistungsfaktor von ca. cos 0.93 – wird zu 4.65 Rp./kVarh (exkl. MwSt.) bzw. 5.01 Rp./kVarh (inkl. 7,7 % MwSt.) verrechnet." [Dokument Eniwa; Preisbestimmung Netznutzung 2018]

 

Und was bedeutet jetzt dies für uns sparsame Zeitgenossen? Natürlich eine potenzielle Einsparung bis zu maximal 40 % (bei der Eniwa), wenn man alles richtig macht. Denn erst dann wird die Blindenergie verrechnet.

 

Für spezialisierte Elektrounternehmen ist es heutzutage mit einfachen elektronischen Schaltungen in der Hausversorgung möglich, die Blindleistung in für den Haushalt nutzbare Energie umzuwandeln, die vom Stromversorger aber bis zur festgelegten Grenze freundlicherweise gar nicht berechnet wird. Wichtig ist, dass man sich informiert, wo beim eigenen Energieversorger die Grenze liegt und die Einstellung des Blindenergieanteils vom installierenden Unternehmen entsprechend durchführen lässt. Sonst kommen zu den Kosten der Energie auch noch die Kosten für die Umrüstung des Zählers.

 

In einem der nächsten Beiträge werde ich näher auf das Prinzip eingehen und eine Liste der Unternehmen veröffentlichen, die diesen Umbau durchführen können. Aus verständlichen Gründen möchten diese nicht allzu sehr an die Öffentlichkeit treten. Das Geschäft geht meist mehr über Mund-zu-Mund-Propaganda.

 

Wir haben dadurch im letzten Jahr eine Einsparung von 36.7 % am Stromanteil (nicht Netzkosten, die bleiben gleich) gegenüber dem Vorjahr erreicht. Cool, oder?

 

Weiterhin viel Erfolg beim Sparen!

 

 

PS: Wer es bis hier noch nicht gemerkt hat, es handelt sich um einen Aprilscherz! Blindstrom existiert aber wirklich, der Wikipedia-Artikel ist durchaus ernst gemeint.

 

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