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I+I Online Broker in der Schweiz "ohne viel Schnickschnack"

Einen Broker "ohne viel Schnickschnack" - das war ein Punkt im Anforderungsprofil vom depotstudent im Artikel zum Discount-Onlinebroker DEGIRO.

 

Er kommt zu einem positiven Schluss und empfiehlt DEGIRO in einem bezahlten Link. Dafür muss er aber von Lesern in den Kommentaren einige heftige Kritiken einstecken.

 

Dennoch, in den Grundzügen bin ich seiner Meinung, DEGIRO scheint ein verlässlicher Onlinebroker zu sein, ohne viel "Schnickschnack" und bietet dafür günstige Gebühren.

 

Heute möchte ich einige eigene Erfahrungen einbringen, die u.a. auch mit dem Schweizer Ableger von DEGIRO zu tun haben.

 

Bis dato war ich bei DEGIRO in Deutschland angemeldet. Ist bei Aktien ja egal - denkt man - und die Gebühren waren sehr günstig, günstiger noch, als die durchaus auch tiefen Gebühren in der Schweiz. 

 

Bis dann eine Email von DEGIRO kam, in der mir mitgeteilt wurde, dass mein W8-BEN-Formular für niedrigere Quellensteuer bei US-Aktien ab sofort nicht mehr anerkannt würde.

 

Grund dafür sei eine Nichtübereinstimmung von

 

Wohnsitzland (CH) & Steuerwohnsitz (CH) & Standort des Referenzkontos (D, in Euro)

 

Um abzuhelfen, konnte ich also eine von zwei Optionen umsetzen:

  1. Das Euro-Referenzkonto in die Schweiz verlegen. Kostet bei hiesigen Banken über den Daumen gepeilt ca. 5 Franken monatlich.
  2. Das Depot vollständig in die Schweiz verlegen und ein vorhandenes Franken-Referenzkonto verwenden. Wechsel zu DEGIRO.ch also.

Ich entschied mich für Variante zwei. Da DEGIRO nun auch in der Schweiz tätig ist, ging die Anmeldung sehr schnell und wie erwartet unbürokratisch.

 

Für erste Abklärungen der Übertragung des Depots in die Schweiz kontaktierte ich mehrmals den freundlichen, deutschsprachigen Kundendienst. Ein Depot muss natürlich meiner Meinung nach nicht wirklich in die Schweiz "getragen" werden. Ich nehme an, dass dies ein Vorgang auf Computern in Amsterdam oder anderswo sein wird, es lief aber dennoch nicht ganz unproblematisch:

  • Zum Vorgang der Beantragung des Depotübergangs machten verschiedene Kundendienstmitarbeiter am Telefon sich widersprechende Angaben und nannten verschiedene Emailadressen als Kontaktpunkte für den Antrag.
  • Unbefriedigend für mich war, dass zu Email-Vorgängen keinerlei Feedback kam, nicht mal eine automatisierbare Standardantwort als Eingangsbestätigung. 
  • Neben den Wertpapieren wurde auch die Bareinlage transferiert und in Franken getauscht. Damit hatte ich zuerst gar nicht gerechnet.
  • Zu allem Überfluss wurde mehr transferiert als vorhanden war, so dass im alten Depot plötzlich ein Negativsaldo erschien. Ein FB-Chat mit DEGIRO konnte hier ebenfalls nicht wirklich weiterhelfen, man war ratlos. Das Saldo löste sich allerdings nach einigen Tagen in Wohlgefallen auf, nachdem noch Dividenden und eine mir unerklärliche Zahlung eingingen.
  • Eine unangenehme Sache ist, dass alle Einstandskurse auf Null gesetzt wurden. Ob das wirklich so sein muss bei einer DEGIRO-internen Übertragung?

Alles in allem ist am Schluss die ganze Geschichte gut ausgegangen. Nur die Sache mit den Einstandskursen wird mir bestimmt noch steuerliches und anderes Kopfzerbrechen einbringen.

 

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