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Kioskbeobachtung oder: Soll man Valora-Aktien kaufen?

Heute morgen habe ich zwanzig Minuten lang einen kkiosk (rechts, zugehörig zur Valora Holding AG) beobachtet und mir die gekauften Waren notiert. Das Ergebnis ist sicher nicht repräsentativ, aber es sollte mich in die Überlegung einstimmen, Aktien von Valora zu kaufen oder eben auch nicht.

 

Ich habe oft beobachtet, wie unbekümmert junge Leute die meiner Meinung nach sehr teuren Getränke in meist 0.5 l Flaschen am Kiosk kaufen und ihr schmales Taschengeld oder den Lehrlingslohn für ein Erfrischungsgetränk ausgeben. Ein paar Meter weiter wäre es ja in einem grösseren Supermarkt wesentlich günstiger.

 

K-Tipp hat dies nun auch mit Zahlen untermauert: "Preisvergleich: Am Kiosk kostet Evian das Vierfache". Im Vergleich mit einem Warenkorb aus verschiedenen Getränken, Mineralwässern, Schokolade, Bonbons und Chips hat der K-Tipp die Preise verschiedener Anbieter dieser Art von Geschäften (meist an Bahnhöfen oder hochfrequentierten Örtlichkeiten zu finden) verglichen. Was soll man sagen, der kkiosk von Valora war der teuerste im Test. Am günstigsten abgeschnitten hat Coop to go. Ein Beispiel: Ein halber Liter Cola kostet dort 1.50 Fr., im kkiosk von Valora 3.89 Fr. Satte 160 Prozent Aufschlag!

 

Zurück zu meiner Kioskbeobachtung. In der kurzen Zeit wurden kaum Getränke gekauft, es ist heute auch nicht sehr heiss. Einmal ein Red Bull - am Morgen! Einmal Kaugummi, einmal ein Feuerzeug - typische Kioskprodukte. Viermal wurden aber Gewinnlose gekauft, das schien dort das Hauptgeschäft zu sein. Wenig überraschend waren fast alle Lose Nieten - sie wurden immer gleich geöffnet. Einmal war ein kleiner Gewinn drin, der gleich sofort in neue Lose eingetauscht wurde. Wiederum Nieten. Ein sicheres Geschäft für Valora, scheint es.

 

Aber dann sollte ich wohl erstmal die Casinobranche anschauen zum Vergleich...

 

Und hier noch mein Tipp für sparsame Zeitgenossen. Ich habe immer einen Klappbecher dabei, den ich mir an Brunnen oder einfach am Wasserhahn mit frischem gesunden Wasser auffüllen kann. In der Regel zum gleich vor Ort trinken, oder zur Not einfach noch mit dem Deckel schliessen und mitnehmen. Meist ist es aber in unseren Breiten sowieso nicht weit bis zur nächsten Wasserversorgung. Gut bekomms!

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Kommentare: 1
  • #1

    KM Finanzen (Donnerstag, 27 Juni 2019 06:47)

    Meine Erfahrungen stimmen genau mit deinen Beobachtungen überein.
    Als ich 15-20 Jahre alt war, hat es mich auch überhaupt nicht gekümmert, ob ich meine Flasche für 4,- im Kiosk, oder für 1.50- im Supermarkt, der gleich nebenan ist, kaufe.
    Mittlerweile sehe ich fast keinen, der in Kiosken kauft. Vielleicht Zigaretten und vielleicht Leute am Bahnhof. Neben unserer alten Wohnung hat der Kioskbesitzer in 5 Jahren ca. 5 Mal gewechselt. Ich habe da praktisch nie Kunden gesehen.
    Die Aktien mögen zwar mit einer hohen Dividende locken, aber ich kann nicht mit ruhigem Gewissen in etwas investieren, wovon ich nicht überzeugt bin.
    Die Idee mit dem Faltbecher ist cool. Ich habe meistens eine normale PET-Flasche, die ich mehrmals verwende.