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I+I Kosten werden auf die Preise aufgeschlagen...

Manchmal inspiriert mich ein Artikel in der morgendlichen Zeitung zu einem Beitrag im Blog. So heute der Sommerlochartikel zur Auflösung von Kaffeepflichtlagern in der Schweiz. Um was geht es?

 

Die Schweiz betreibt seit den 20ern des letzten Jahrhunderts ein System zur Lagerhaltung von lebenswichtigen Gütern. Dazu gehören im Wesentlichen

  • Lebensmittel, Tierfutter und Dünger
  • Energieträger bis hin zu Uran-Brennstäben
  • Medikamente und medizinische Güter
  • einige wenige industrielle Grundstoffe

Das Sortiment findet sich hier auf den Webseiten des Bundesamtes für wirtschaftliche Landesversorgung (BWL).

 

Die Kosten für die zusätzliche Lagerhaltung werden auf den Preis aufgeschlagen, der Bund kann zudem Firmen mit Bürgschaften unterstützen. Der Preiseffekt mag zwar hiervon recht klein sein, summiert sich aber mit anderen Pflichtaufschlägen bei so manchem Produkt, was mit zu den bekannt höheren Preisen in der Schweiz führt.

 

Nun bezweifelt der Bundesrat plötzlich den Sinn der Lagerhaltung von Kaffee. Kaffee enthalte keine Kalorien und sei nicht lebensnotwendig. Die Wahrscheinlichkeit von Versorgungsstörungen sei zudem gering.

 

Aber schon baut sich vehementer Widerstand gegen den Vorschlag auf. Die Kaffeebranche warnt vor Dürren in den Anbauländern und vor Störungen in der Versorgung durch Niedrigwasser am Rheinhafen in Basel. Sogar dubiose Ergebnisse von Blitzumfragen auf Twitter werden als Argument pro Kaffeepflichtlager herangezogen.

 

Ich kann nur den Kopf schütteln. Die romantische Idee einer Vorratshaltung für Notfälle ist anachronistisch, passt kaum mehr in unsere Zeit. Zudem kostet sie. Zwar nicht die Welt, aber immer noch ca. 110 Millionen Franken pro Jahr, weitgehend unsichtbar in den Preisen der Produkte enthalten. Wenigstens den Kaffee (13 500 Tonnen) könnte man aufgeben, äh respektive auftrinken. Beim Tee war es übrigens vor zwanzig Jahren soweit.

 

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