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I+I Massiver Mehrpreis für Schweizer Kunden im Onlinehandel

Gestern bekam ich von meinem bevorzugten Hemdenlieferanten Walbusch einen Newsletter mit einem Angebot für eine "Ganzjahresjacke". Ich staunte beim Preis nicht schlecht: 489 Franken. Grössere Grössen kosten davon sogar noch mehr, ab Grösse 56 nämlich 529 Franken. Und selbst ab 500 Franken ist es nicht etwa versandkostenfrei, der Versand wird jeweils noch separat berechnet.

 

In Deutschland dagegen gibt es die Jacke für immer noch stolze 269 €, grosse Grössen für 289 €.

269 € entsprechen heute umgerechnet ca. 293 Franken. 

 

Der Schweizer Kunde berappt bei der Jacke also einen Aufschlag von 196 Franken oder in Prozent über 66 % mehr.

 

Zwei Drittel mehr also!

 

Dabei hat die Schweiz eine nur halb so hohe Mehrwertsteuer wie Deutschland. Da bleibt also nochmals ein üppiger Gewinn hängen für Wallbusch.

 

Nun, oft wird dies mit den höheren Löhnen in der Schweiz erklärt und stillschweigend macht man mit, damit man die eigene lokale Wirtschaft unterstützt.

 

Nur ist mir aufgefallen, dass der Versand von Walbusch meist etwa eine Woche dauert. Ich nehme daher stark an, dass Walbusch aus dem Ausland versendet und allenfalls die Schweizer Post einen geringen (natürlich vom Kunden separat zu bezahlenden) Anteil am Umsatz hat.

 

Ähnlich macht es beim Versand übrigens auch Zalando, nur sind mir dort noch nicht derart eklatant unverschämte Preisaufschläge aufgefallen. Schweiz-Aufschläge gibt es aber auch dort.

 

Ich kann nur dringend raten, im Onlinehandel immer auch die jeweiligen ausländischen Versender zu prüfen und bei grösseren Unterschieden und hohem Sparpotenzial in Betracht zu ziehen, dort zu bestellen. Selbst wenn es Umstände macht.

 

Nur so kann es ein Umdenken geben, so dass die Schweiz nicht zur europaweiten Melkkuh vom anderswo eher Verlusten einfahrenden Onlinehandel wird.

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