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Geld sparen durch "Market Timing" bei Handelswaren

Bei modischer Kleidung ist es sonnenklar. Will man topaktuelle Mode zu Beginn der Saison, muss man tief in die Tasche greifen. Wer warten kann und will, der bekommt die gleichen Mode zum Ende der Saison im SALE zu Ausverkaufspreisen. Geringere Auswahl muss man aber in Kauf nehmen, das Beste ist womöglich schon weg.

 

Es gibt auch viele andere Produkte, die Saison haben und zu manchen Zeiten günstiger zu bekommen sind. 

 

Handwerkerleistungen

Ein Handwerker, der professionelle Fliegengitter an Türen und Fenster montiert, hat mich darauf hingewiesen, dass er die Arbeit durchaus auch in den in unseren Breiten immer milder werdenden Wintermonaten machen kann. Es fragt nur niemand danach. Alle wollen Fliegengitter, wenn die Fliegen fliegen. Deswegen gibt er in der kalten Jahreszeit beträchtliche Rabatte und verlangt mehr, wen die Nachfrage nach Fliegengittern voll da ist.

 

Autokauf

Neufahrzeuge werden am wenigsten in der Wintermonaten gekauft. Man will den schicken neuen Wagen ja nicht gleich mit Matsch und Salz besudeln. Daher geben Händler in den Wintermonaten bereitwilliger Rabatte und Nachlässe. Zudem kommen im Frühjahr neue Modelle, für die Platz im Autohaus geschaffen sein will.

Gebrauchtwagen von Privat sind im Sommerhalbjahr am preiswertesten, dann wenn die Probefahrt und Verkaufsverhandlungen angenehm durchgeführt werden können.

 

Jacuzzi

Wir haben uns im März einen Jacuzzi geleistet, zu einem sehr guten Preis. Drei Monate später war dieses Modell kaum mehr erhältlich und wenn, dann nur zu einem mehr als doppelt so hohen Preis. Bei diesen Waren sind nach dem Winter die Lager erstmal voll und die Pakete müssen weg. Wenn dann das Geschäft aber gut anläuft, steigt natürlich der Preis. Und umgekehrt genauso, wenn die Nachfrage schlecht läuft. Ein bewährtes Prinzip im Handel.

 

Preisverlaufsanzeige

Spezialisierte Webseiten geben für viele Produkte einen Überblick über den Preisverlauf gängiger Produkte, der von den Händlern gerne verschwiegen wird. Für Amazon Deutschland leistet camelcamelcamel gute Dienste. In der Schweiz erledigt Toppreise diese Aufgabe mit Bravour.

 

Sehen wir uns dort mal den Preisverlauf von CHANEL No. 5 Eau de Parfum 60 ml an:

Spätsommer und Herbst 2019 waren unauffällig, der Preis bewegte sich zwischen ca. 95 und 116 Franken. Am 30.11.2019 dann der Sprung auf bis zu 164 Franken, pünktlich zur Adventszeit und den Weihnachtseinkäufen. Zum Valentinstag 14.2.2020 dann wieder der übliche Preis von 117 Franken, bevor es Ende Februar auf 90 Franken zurück ging.

Der historische Tiefpreis lag übrigens bei nur Fr. 43.80! Man sieht, der Preis von Chanel No. 5 ist höchst variabel und hängt praktisch nicht von den vernachlässigbaren Herstellungs- und Transportkosten ab, sondern nur von Angebot und Nachfrage im Zusammenspiel mit den Überlegungen des Marketings. 

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Kommentare: 1
  • #1

    KM-Finanzen (Montag, 06 Juli 2020 16:57)

    Hallo Peter

    Tolle Beispiele. Ich habe mir auch auf comparis Preisalarme auf einige Produkte gesetzt. Man kann sich gar nicht vorstellen wie sehr sich die Preise variieren können.

    Viele Grüsse
    KMF