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I+I Sparen beim Zahnersatz und Zahnbehandlungen in der Schweiz

Zahnbehandlungen und Zahnersatz sind in der Schweiz eine recht kostspielige Angelegenheit, da die normalen Krankenkassen nur in ganz wenigen Ausnahmefällen (Krankheiten des Kauapparates z.B.) die Kosten übernehmen. In der Regel bezahlt man alles selbst. Allenfalls hat man eine Zanhnzusatzversicherung, die aber auch nicht wenig kostet und abgeschlossen werden sollte, solange die Zähne noch gesund sind.

 

Empfehlenswert ist grundsätzlich eine gute Zahnhygiene, etwas Rücklagen für Zahnersatz im Alter und jährlich ein- bis zweimalige professionelle Zahnreinigung und Kontrollen durch einen Zahnarzt.

 

Für Kinder mag sich in Ausnahmefällen eine Versicherung lohnen, da hier auch Kosten zur Zahnstellungskorrektur anfallen können. Ich setze auch mit Kids auf Eigenverantwortung und spare mir die Versicherung.

 

Prinzipiell gestaltet sich die Preisbildung beim Schweizer Zahnarzt relativ einfach.

  1. Alle zahnärztlichen Leistungen sind in einer Tarifliste mit Taxpunkten bewertet. In der Rechnung des Zahnarztes werden alle Taxpunkte der ausgeführten Arbeiten summiert.
  2. Der jeweilige Zahnarzt hat einen Multiplikator, den Taxpunktwert, den er mit diesen Taxpunkten verrechnet. Der Taxpunktwert darf nicht über 1.70 Franken liegen. Mein Zahnarzt verrechnet beispielsweise 1.10 Franken.
  3. Zahntechnikerarbeiten werden noch zusätzlich verrechnet, der Zahnarzt gibt hier sozusagen seine Kosten weiter an den Patienten.

Kosten Zahnarztbehandlung     =    SummeTaxpunkte x Taxpunktwert + Zahntechnikerkosten

 

Im Prinzip sollte man den Taxpunktwert des jeweiligen Zahnarztes herausfinden können. Allerdings gab es da ca. 2018 eine Systemumstellung. So sind leider auch bei Zahnarztvergleich.ch noch teilweise die (unbrauchbaren) alten Taxpunktwerte um die drei Franken verzeichnet. Wie oben erwähnt sollte die Spanne heutzutage zwischen 1.0 bis 1.7 liegen.

 

Über die Qualität der Behandlung macht der Taxpunktwert leider keine Aussage. Allgemein ist der Standard in der Schweiz aber recht hoch.

 

Um Kosten zu sparen, sind viele Schweizer Zahnarztkunden auf benachbarte Länder ausgewichen. Manch grenznaher Zahnarzt macht sogar Werbung um Schweizer Kunden anzulocken. 

 

Meine Meinung dazu: Es ist mir noch nicht ganz klar, wie gross die Kosteneinsparung durch Auslandszahnärzte wirklich ist. Möglicherweise spart man bei den Zahntechnikerkosten, die ja ins fernere Ausland ausgelagert werden könnten. Zahnarztleistungen sind in in D und CH persönliche Leistungen von gut ausgebildeten und in beiden Ländern zu Recht gut verdienenden Spezialisten. Da mag vielleicht in Deutschland die Miete etwas geringer sein, dafür in der Schweiz die Mehrwertsteuer. Möglicherweise sind kleinere Einsparungen möglich, aber man erkauft sich diese mit weiten Wegen. Ich rate davon ab, ausser man wohnt eh schon in direkter Grenznähe und kennt eine gute Praxis.

 

Für komplexeren Zahnersatz gab es früher sogar organisierte Carreisen in östliche Länder. Dort mag es in der Tat grössere Unterschiede bei den Preisen geben, vorwiegend aufgrund der niedrigeren Personalkosten. In Coronazeiten entfällt nun diese Variante vermutlich für die Meisten.

 

WIE KANN MAN WIRKLICH KOSTEN SPAREN

  • Zahnschäden mit guter Dentalhygiene vorbeugen.
  • Kleinigkeiten an den Zähnen frühzeitig richten lassen.
  • Überzogene Taxpunktwerte von Edelpraxen in Innenstädten meiden.
  • Bei grösseren Behandlungen Offerten einholen und vergleichen.

Und hier noch ein letzter Ausweg für alle, die echte Probleme und Nöte mit den Kosten der Zahnbehandlung haben.

Universitätskliniken bieten oft an, Zahnbehandlungen und Zahnersatz zu einem Bruchteil der üblichen Preise zu machen, wenn man sich zu Ausbildungszwecken behandeln lässt. Das alles wird natürlich immer von erfahrenen Zahnärzten begleitet, so dass die Qualität nicht leidet. Nur muss man zur Behandlung viel, wirklich viel mehr Zeit mitbringen, da die Auszubildenden noch nicht so routiniert arbeiten und die Arbeit zwischendurch immer wieder kontrolliert werden muss. Beispiele für solche Angebote sind an der Uniklinik Zürich und Uni Bern zu finden. Auch die Zahnklinik Basel bietet diese Variante der Behandlung an.

 

Alles Gute und bleibt gesund!

 

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