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Wie läuft eine Covid-19 Zweit-Impfung in der Schweiz ab?

Vor kurzem habe ich über mein erste Covid-19-Impfung berichtet. Letzte Woche stand nun schon der zweite Impftermin an. Über diese zweite Impfung möchte ich heute berichten.

 

Einen Tag vor meinem Termin trudelte via SMS eine freundliche Erinnerung herein. Das System der Terminvergabe und der Erinnerung daran klappt auf meiner Seite recht gut. Auch im persönlichen Umfeld haben angemeldete Nicht-Risikopersonen eine SMS-Bestätigung erhalten, dass die Anmeldung weiterhin aktiv sei, aber sie eben noch nicht an der Reihe seien.

 

Vor Ort in Windisch gab es dann eine kurze Schlange am Eingang - die ich aber passieren konnte, denn ich kam exakt zur richtigen Zeit. Wer zu früh kam, musste noch draussen warten. Es lohnt sich also nicht, vor der Zeit dort aufzukreuzen, lieber nochmals eine Runde im Park spazieren gehen. Im Unterschied zum ersten Mal bekam man keine neue Maske am Eingang. Nun, alle Impfkandidaten waren schon einmal geimpft, denn man hat an diesem Impfzentrum und an diesem Tag ausschliesslich Zweitimpfungen durchgeführt.

 

 

Es gab jetzt deutlich mehr ziviles Personal statt Zivilschützer, mehr Computer, bessere Möblierung und eine sichtlich optimierte Organisation. Es wurde alles professionalisiert, der Anschein des militärischen war weniger vorherrschend. Diesmal wurde auch eine Krankenkassenkarte verlangt, dann ein Schreiben zu Nebenwirkungen ausgehändigt und eine Information zu myCOVIDvac abgegeben. Dies in Vorbereitung eines digitalen E-Impfausweises als offizielles Dokument. Der Datenübermittlung für myCOVIDvac musste man aber ausdrücklich zustimmen. Falls man dies tut und die Daten hinterlegt sind, würde man auch zu einer möglicherweise späteren Auffrischimpfung aufgeboten werden können. Zudem wären diese Daten die Grundlage für einen angedachten internationalen Impfausweis. Aber das ist derzeit alles noch Zukunftsmusik.

 

Soweit ich weiss, kann man die Impfung auch im herkömmlichen Impfausweis eintragen lassen, dies hat aber hierzulande keinerlei offiziellen Charakter als Impfnachweis. Wenn man später mal vorhat in exotische Länder zu reisen, kann es trotzdem nützlich sein.

 


Nach der Identifikation und Datenerfassung wird man in ein durch Stellwände abgetrenntes Séparée geleitet (diesmal mit einem Garderobenhaken😁), in dem die Impfung durchgeführt wird. Der verwendete Biontech/Pfizer Impfstoff hat übrigens ein Volumen von 3 ml. Moderna wäre mit 5 ml etwas mehr und damit dauert die Injektion ein paar Sekunden länger, so wurde mir auf Nachfrage mitgeteilt.

 

Nach der Injektion wurde man wieder in den Warteraum geleitet und dort durfte man diesmal 5 Minuten warten, bevor man das Impfzentrum verlässt. Bei der Zweitimpfung sind relevante Impfreaktionen weniger wahrscheinlich, daher geht es schneller.

 

Im Unterschied zur ersten Impfung hatte ich zwei Tage später an der Injektionsstelle eine deutlich sichtbare, aber nicht schmerzhafte Schwellung. Nochmals einen Tag später begann die Stelle leicht zu jucken. Alles ohne grössere Bedeutung und nur passager. Für mich ein Zeichen, dass die Impfung wirkt und das Immunsystem reagiert.

 

Ich denke weiterhin, dass die anfangs zögerliche Impfgeschwindigkeit vieler Länder in den nächsten Monaten deutlich an Fahrt aufnehmen wird. Und empfehle allen, sich dafür zeitig anzumelden. Die Impfzentren sind meiner Meinung nach bereits recht gut gerüstet.

 

Je nach Betrachtungsweise gibt es durchaus auch mal gute Nachrichten. Global gesehen scheinen sich die Neuansteckungen laut WHO zu verringern. Folgt man den Mustern früherer Pandemien würde sich das Muster des Infektionsgeschehens bei Covid-19 nun entsprechend wiederholen, berichtet Fokus in einem Beitrag.

 

Eine Einzelmeinung vielleicht, aber die Hoffnung bleibt...

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